Schlagwort: sentimentale Scheiße

Wir (119)

Jetzt sitze ich hier an meinem Schreibtisch und frage mich, wie ich dieses tiefe schwarze Loch in meiner Brust wieder schließen kann, das in dem Moment zu wachsen begann, als ich die Treppe abwärts lief und größer und größer wurde – mit jedem Schritt, den ich mich von Dir entfernte … mit jedem Kilometer, den ich zurück nach Hause fuhr. Es ist, als habe mein Herz seine Funktion eingestellt… und dennoch schmerzt es.

Es war unbeschreiblich schön, diesen Tag mit Dir zu verbringen und ich danke Dir, dass Du mir einen weiteren Einblick in Dein Leben gewährt hast. Ich habe noch Deine Stimme im Ohr, Dein Lächeln vor Augen und Dein Geruch raubt mir noch immer den Verstand. Ich kann sogar noch nachspüren, wie Deine Hand zum Abschied zärtlich mein Gesicht berührt… während meine Seele in diesem Moment kurz vor Erschütterung aufschrie, als ich Deinen Blick sah… so voller Mitleid. Ich hätte meine Gefühle besser im Griff haben müssen und Dich nicht ansehen dürfen, wie ein getretener Hund!

Wir werden nie das sein, was ich mir wünsche oder? Und vielleicht soll es ja auch genau so sein. Vielleicht bilden wir die perfekte Gefühlssymbiose. Du brauchst das Gefühl, geliebt und begehrt zu werden, wie andere die Luft zum Atmen und ich brauche es, zu lieben… Dich zu lieben mit all meiner schmerzvollen Leidenschaft… damit ich mein Herz spüren kann und weiß, dass ich noch am Leben bin.

Wäre da nur nicht dieses ständige Verlangen nach Deiner Gegenwart. Wäre da nur nicht dieses ständige Verlangen, vor Deiner unbeschreiblichen Schönheit auf die Knie zu gehen. Wäre da nur nicht dieses ständige Verlangen, Dir sagen zu wollen, was für eine unglaublich wundervolle Frau Du bist und wie sehr ich Dich liebe. Ich vermisse Dich so sehr und ich befürchte, wenn das so weiter geht, wird mich dieses schwarze Loch in meiner Brust irgendwann gänzlich absorbieren.

Ernsthafte Zweifel oder von dem seltsamen Gefühl Jamal Malik zu sein (108)

Alles bisher Erlebte in meinem Leben scheint eine Vorbereitung auf das gewesen zu sein, was seit hundertundsieben Tagen geschieht. Es hätte völlig gereicht, mich einfach nur in Dich zu verlieben – gereicht, um wieder auf meinen Weg zu stolpern. Warum also präsentiert Dich das Leben auf dem Silbertablett? Warum lässt es zu, dass wir uns näher kommen, wenn ich mich doch bereits auf meinem Weg befinde? Warum preist es Dich so an, mit all den Dingen, die wir gemeinsam haben… so viele, dass es nahezu beängstigend ist – als wolle mir irgendetwas förmlich in meinen Verstand und mein Herz meißeln, dass es sich lohnt und dass ich Dich nicht aufgeben darf, ganz egal, was passiert und ganz egal, wie Du Dich verhältst. Geduld ist der Schlüssel zu Deinem Herzen,… ich weiß es… und trotzdem macht mich dieses ständige Hin und Her müde, schwindelig… schlimmer noch, es lähmt mich und macht mich fast schon körperlich krank.

Ich frage mich, ob das alles gut ist für mich und ob meine Kraft ausreicht, das Risiko einzugehen, dass sich ein entscheidender Teil meiner Lebensgeschichte möglicherweise wiederholt.

WARTEN II (103)

Ja, ich weiß was ich will! Ich habe noch nie in meinem Leben so sehr gewusst, was ich wollte. Und ich weiß, Du bist dabei für Dich herauszufinden, was Du willst. So erschreckend viel wir auch gemeinsam haben, so inkompatibel sind unser beider Leben. Mir ist sehr wohl bewusst, was in Dir vorgeht… ich kann es spüren. Ich weiß, dass der Rückzug nicht bedeutet, dass ich Dir nichts bedeute. Ich weiß, dass es Deine Art ist, Gedanken und Gefühle zu sortieren. Mit jedem Atemzug, mit jedem Herzschlag spüre ich Deine Zerissenheit. Der Gedanke, Dich zu verlieren, bringt mich um den Verstand. Doch Du musst Dir keine Sorgen um mich machen. Auch das wird nichts sein, womit ich nicht fertig werde. Du bist die Frau meines Lebens und das wirst Du auch immer bleiben… ganz egal, wie Du Dich entscheidest.