Monat: November 2008

Niemals gelben Schnee essen, denn es ist sicher kein Zitroneneis!

Es schneit und der Wald sieht wie verzaubert aus. Nachdem ich jetzt schon knapp zwei Wochen hier in meiner eigenen kleinen Dachwohnung lebe, die direkt am Waldrand liegt, habe ich es endlich geschafft, eine schöne Runde für einen Waldspaziergang ausfindig zu machen. Die Hundefelle hatten, im wahrsten Sinne des Wortes, tierischen Spaß und ich habe es genossen, sie rennen und toben zu sehen, sowie ich den Wald, die Stille und den Schnee genossen habe. Jetzt werde ich mir die Kürbissuppe warm machen, welche mir die Frau Mama gestern abend vorbei gebracht hat und den Flocken noch ein wenig beim Tanzen zuschauen. Kürbissuppe an Schneetreiben – das ist ja wie ein symbolischer Abschied vom Herbst!

Armer, armer B-Hund

Der B-Hund, das Gegenstück zum I-Hund, beherrscht die Kunst des Futtererwerbens, wie kein anderer. Es ist unglaublich, was dieser Hund anstellt, um mich dazu zu bringen, ihm etwas Essbares zukommen zu lassen.

Das Theater beginnt, in dem er sich vor mich hinsetzt und schwanzwedelnd anglotzt, während ich zum Beispiel am Schreibtisch sitze. Wenn ich nicht reagiere, wird das Wedeln und Glotzen mit zusätzlichem sehr ausdauerndem Fiepen untermalt. Hat er damit keinen Erfolg, kommt die nächste Phase. Körperkontakt, das Stellen auf die Hinterpfoten mit Auflegen der Vorderpfoten auf meine Beine. Weiterhin wedelt er so sehr, dass er kurz vor dem Abheben steht. Zeige ich mich dennoch ignorant, fängt er an zu hopsen und zu bellen und macht Geräusche für die ich noch keine Bezeichnung gefunden habe.

Da hilft dann auch kein Ignorieren mehr. Ich spiele das böse Frauchen und schicke ihn weg, lasse ihn sozusagen auf Granit beißen, statt auf den erträumten Knochen oder die gewünschte Schweinehälfte. Wie geprügelt, völlig mitleidserregend und mit hängendem Schwanz trottet er davon. Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Noch. Sekunden später höre ich ihn in der Küche, wie er demonstrativ minutenlang und laut klappernd seinen leeren Fressnapf ausleckt und über die Fliesen schiebt.

Vor meinem inneren Auge sehe ich ihn abgemagert und frierend in der Küche sitzen, während er mit seinem Fressnapf an die Rippen der Heizung schlägt und mit schwachen Pfoten das Wort Hunger in den Staub kratzt, bevor er völlig entkräftet zusammenbricht.

Das zieht und ich gebe mich geschlagen. Soll der blöde Köter doch sein blödes Futter haben. Ich versuche zumindest den Schein zu wahren und es wie meine Entscheidung aussehen zu lassen. Wie wir Alphatiere das eben manchmal so machen.

Pension Käfer

Es ist kalt in Deutschland! Das finden übrigens auch die Marienkäfer und haben sich kollektiv dazu entschlossen, ausgerechnet bei mir in der Wohnung zu überwintern. Täglich setze ich mindestens vier bis sieben von den Käferchen wieder an die frische Luft, denn zertreten werden oder vom I-Hund vernascht werden, sind meiner Meinung nach keine erstrebenswerten Alternative zum Kältetod. Kaum das ich mich versehe, sind wieder welche da und das, obwohl alle Türen und Fenster geschlossen sind. Ich habe keine blassen Schimmer, wie die kleinen Dinger ständig hier rein kommen. Eben saß ein wahrhaft mutiges Exemplar der gepunkteten Glücksbringer auf der Toilettenbrille, als ich den Toilettendeckel hob. Das hätte verdammt böse enden können, wenn ich mir auch nicht sicher bin für wen.