Karl der Großherzige

Heute möchte ich über Karl schreiben, weil ich finde, dass er hier auch eine Seite braucht. Schließlich ist er ja ein Teil unserer literarischen Dreifaltigkeit. Karl selbst kriegt das irgendwie nicht hin. Überhaupt lässt seine virtuelle Präsenz allgemein etwas zu wünschen übrig. Er hat wohl gerade alle Hände voll zu tun, weil seine Schäfchen etwas …

Sesselsurrealismus

Es ist schon wieder vierzehn Uhr und ich frage mich, wo die Stunden hin sind. Ich sitze in meinem Sessel und trage noch meine Schlafklamotten. Eine kurze und dünne Baumwollhose und mein Superman-Shirt. Was soll das auch für einen Sinn machen, eine kurze Hose gegen eine kurze Hose und ein Shirt gegen ein Shirt zu …

Sukkulent (3538)

»Was ist denn da passiert?«, Lebowski hat es sich auf dem Stuhl am Klavier gemütlich gemacht und zeigt auf den Boden unter dem Fenster, der aussieht, als habe ein Schwein in der Erde nach Trüffeln gewühlt. »Das bin ich.«, mal schauen, ob er damit etwas anfangen kann. »Du… ah, ja klar, jetzt sehe ich es …

3

Alles neu macht der Mai, auch wenn wir gerade erst Ende April haben. Neue Aufmachung, neuer Inhalt und zwei Deppen mehr, die hier ihr Unwesen treiben – Karl und Rocko. Ich bin übrigens Rocko. Ein guter Einstieg wäre auch gewesen: Alles neu macht der Mai, wir sind jetzt 3. Tusch! (Karl meinte kürzlich, ich solle …

Irgendwo im Nirgendwo (3455)

Ich war dann mal weg, für ein paar Tage. Die Gedanken sortieren, das Herz in Kurzzeitpflege geben und dem geschriebenen Wort somit Zeit und Raum. Das unausgesprochene Wort der letzten neun Jahren forderte vehement sein Recht ein, aber das gesprochene Wort und ich hatten kürzlich so unsere Differenzen. Nach dreißig handgeschriebenen Seiten am Stück, Fehlversuche …

Gefühlsamok #5: Dieses verirrte Herz (3432)

»Und, bereust du es schon?«, Lebowski lehnt mit verschränkten Armen neben mir an der Wand und beäugt mich von der Seite, während ich meiner Frau aus dem Schlafzimmerfenster dabei zuschaue, wie sie im Garten irgendein Zwiebelgewächs in Töpfe pflanzt. Dabei redet sie mit der Nachbarkatze, die neben ihr in den alten Weinkisten herumturnt. »Was meinst …

Zerebrale Flatulenz im Stroboschein

Ich habe jetzt jede Nacht Disco in meinem Zimmer. Am Gebäude schräg gegenüber ist eine Lampe kaputt. Sobald es dämmert, geht sie an und verbreitet ihren grellen, stroboskopartigen Zauber. An. Aus. An. Aus. An. Aus. An. Aus. An. Aus. An. Aus. An. Aus. An. Aus. An. Aus. An. Aus. An. Aus. An. Aus. An. Aus. …

Influenza. Hätte ich eine Tochter, das wäre ihr Name.

Zum Glück für die Menschheit und zum Glück für Influenza, habe ich wissentlich keine Nachkommen in die Welt gesetzt, abgesehen von Lebowski, meinem Nachkommen im Geiste. Ich würde die aktuelle Menschheit und mich auch ungerne auf meinen Nachwuchs loslassen, wenn dieser ehrenhafte Grund auch nicht ausschlaggebend für meine Kinderlosigkeit ist, sondern purer Egoismus. Ich lebe …

19 – Memento

Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang, Nur vor dem Tode derer, die mir nah sind. Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind? Allein im Nebel tast ich todentlang Und laß mich willig in das Dunkel treiben. Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben. Der weiß es wohl, dem …