Schlagwort: sentimentale Scheiße

Pass auf Dich auf! (272)

Wie einfach war es doch, einen Menschen zu lieben, der nicht mehr lebt. Es war eine traurige und unerfüllte Liebe, aber dennoch hatte ich mich mit diesem Zustand abgefunden, denn er bot trotz aller Traurigkeit auch eine Form der Sicherheit. Es war, wie es war. Ich hatte mich daran gewöhnt. Als ich mir wünschte, wieder einen lebendigen Menschen zu lieben, hatte ich längst vergessen, wie sich das anfühlt. Ich trug eine Illusion von Liebe mit mir spazieren… all die Jahre. Um einen Toten musste ich mich nicht sorgen. Um Dich sorge ich mich in jeder Sekunde, die ich nicht in Deiner Nähe sein kann und die ich nicht von Dir höre oder lese. Leider überwiegen diese Sekunden in meinem Leben und das bringt mich langsam aber sicher um den Verstand. Du hast Dich wieder zurück gezogen und ich frage mich, ob ich irgendeinen Fehler begangen habe. Was ist passiert? War ich zu viel? Bin ich zu wenig? Was bin ich überhaupt für Dich? Meine Gedanken fahren mal wieder Karussell in meinem Kopf. Dieser ständige Wechsel zwischen Nähe und Distanz wird langsam unerträglich für mich und ich habe zugelassen, einen großen Teil meiner selbst zu verlieren. Es darf nicht sein, dass ich das Gefühl habe, meine Lebensfähigkeit zu verlieren, wenn Du nicht bei mir bist. Ich habe geglaubt, stark und leidensfähig genug zu sein, um das auszuhalten, aber ich muss feststellen, dass ich es nicht bin. Du hast letzte Woche gesagt, ich solle auf mich aufpassen. Das tue ich hiermit… kein Abschied, nur ein Rückzug.

Das alles sind wir (237)

Was denkt Dein Kopf nur, wenn mich Deine hübschen Augen ansehen… und wir unser Spiel spielen. Es war unbeschreiblich, Dich letztes Wochenende so nah um mich zu haben… mit Dir einzuschlafen und mit Dir aufzuwachen. Es gibt eine Stelle an meinem Bademantel, die immer noch nach Dir duftet, weil der Bademantel an der Garderobe neben Deiner Jacke hing. Ich kann mit Worten gar nicht ausdrücken, wie sehr Du mir fehlst. Es scheint mir, meine Seele ist noch bei Dir. Anders kann ich mir diesen innerlichen Schmerz nicht erklären, der sich anfühlt, als habe man mir etwas aus der Brust gerissen. Könnte ich doch nur schlau aus Dir werden. Manchmal denke ich, dass es Dir vielleicht genauso geht. Wir sind uns in vielen Dingen so unglaublich ähnlich. Warum sollten wir es dann nicht auch in diesem Punkt sein? In sieben Tagen sehen wir uns wieder… falls mich diese eine Stelle am rechten Oberarm meines Bademantels bis dahin nicht um den Verstand gebracht hat.

Vor zwei Woche habe ich das geschrieben, nicht publiziert, weil es mir unfertig erschien und dann vergessen. Jetzt erscheint es mir vollkommen perfekt, so perfekt, dass ich es nicht unterschlagen möchte, obwohl es nicht mehr dem Jetzt entspricht. Das Jetzt ist anders, es hat an Erfahrungen, Wissen und Wundern dazu gewonnen. Ich danke einem guten Freund für seinen Fingerzeig und ich danke Dir für Dein Vertrauen. Danke, dass Du mir einen Einblick in Dein Innerstes gegeben hast. Die letzte Woche lässt sich mit Worten kaum beschreiben. Es war gut so, wie es war. Alles. Wir haben beide unsere Ecken und Kanten. Dazu kommen die unzähligen Narben, die das Leben an uns hinterlassen hat. Liebe ist längst nicht mehr so unbefangen, wenn man so viel gesehen und erlebt hat, wie wir. Doch gerade aus diesem Grund sind wir wie füreinander gemacht. Wir sind zwei Teile von einem Ganzen. Ich bin der Mensch, der in der Lage ist, Dir die Zeit zu geben, die Du brauchst. Ich bin der Mensch, der Dich ganz genau so will, wie Du bist… so, wie Du Dich selbst willst… und auch so, wie Du Dich nicht willst. Ich erwarte nichts von Dir, aber Du wirst Dich damit abfinden müssen, dass es mich gibt .. und es wird mich noch verdammt lange geben. Ich habe die Zeit und einen gemeinsamen Freund an meiner Seite und in der Regel sind wir ein ganz gutes Team. Du bist es wert meine Schöne…

Zwischengedanke (145)

Es gibt Tage, an denen fehlst Du mir besonders. Heute ist wieder so ein Tag. Schuld daran ist der Ausblick aus meinem Bürofenster. Dieser blaue Himmel, die Sonne und die noch von Frost weiß überzogenen Bäume erwecken in mir die Sehnsucht, die Pausetaste Deines turbulenten Lebens zu drücken und einfach irgendwo mit Dir spazieren zu gehen.