Wir (119)

Jetzt sitze ich hier an meinem Schreibtisch und frage mich, wie ich dieses tiefe schwarze Loch in meiner Brust wieder schließen kann, das in dem Moment zu wachsen begann, als ich die Treppe abwärts lief und größer und größer wurde – mit jedem Schritt, den ich mich von Dir entfernte … mit jedem Kilometer, den ich zurück nach Hause fuhr. Es ist, als habe mein Herz seine Funktion eingestellt… und dennoch schmerzt es.

Es war unbeschreiblich schön, diesen Tag mit Dir zu verbringen und ich danke Dir, dass Du mir einen weiteren Einblick in Dein Leben gewährt hast. Ich habe noch Deine Stimme im Ohr, Dein Lächeln vor Augen und Dein Geruch raubt mir noch immer den Verstand. Ich kann sogar noch nachspüren, wie Deine Hand zum Abschied zärtlich mein Gesicht berührt… während meine Seele in diesem Moment kurz vor Erschütterung aufschrie, als ich Deinen Blick sah… so voller Mitleid. Ich hätte meine Gefühle besser im Griff haben müssen und Dich nicht ansehen dürfen, wie ein getretener Hund!

Wir werden nie das sein, was ich mir wünsche oder? Und vielleicht soll es ja auch genau so sein. Vielleicht bilden wir die perfekte Gefühlssymbiose. Du brauchst das Gefühl, geliebt und begehrt zu werden, wie andere die Luft zum Atmen und ich brauche es, zu lieben… Dich zu lieben mit all meiner schmerzvollen Leidenschaft… damit ich mein Herz spüren kann und weiß, dass ich noch am Leben bin.

Wäre da nur nicht dieses ständige Verlangen nach Deiner Gegenwart. Wäre da nur nicht dieses ständige Verlangen, vor Deiner unbeschreiblichen Schönheit auf die Knie zu gehen. Wäre da nur nicht dieses ständige Verlangen, Dir sagen zu wollen, was für eine unglaublich wundervolle Frau Du bist und wie sehr ich Dich liebe. Ich vermisse Dich so sehr und ich befürchte, wenn das so weiter geht, wird mich dieses schwarze Loch in meiner Brust irgendwann gänzlich absorbieren.