Autor: Antje

Fluch und Segen

Fluch und Segen,
diese Liebe,
und ich wünschte,
das, was bliebe,
wär‘ der Segen
ganz allein.

Und der Fluch
mit all dem Schmerz,
zög‘ davon
gleich himmelwärts.
Wie einfach könnt‘
doch alles sein.

Doch müsste ich
die Liebe geben,
damit der Schmerz
auf ewig ruht,
so bliebe nur
noch kalte Leere,
erstorben alle
Lebensglut.

Es lebt das eine
durch das andere,
kein Gipfel ohne
Jammertal.
So bleib‘ mir, Liebe,
Fluch und Segen,
stets bittersüße
Herzensqual.

1. September 2022 // © Antje Münch-Lieblang

Lass uns doch einfach

Lass uns doch einfach ab und an
zwischen den Zeilen verweilen,
dort wo das Kind keinen Namen braucht
und dieses Gefühl keine Form.

Lass uns doch einfach hin und wieder
auf gefühlsversetzte Berge steigen,
in stillen Wassern Wellen schlagen,
vollkommen fernab jeglicher Norm.

Lass uns doch einfach dann und wann
die Gemeinsamkeiten schätzen,
in all unseren Gegensätzen
mit ihren Höhen und Weiten.

Lass uns doch einfach immer
statt des Lebens die Freiheit teilen,
zu sein, wer wir sind und sein wollen,
jetzt und in kommenden Jahreszeiten.

19. Juli 2022 // © Antje Münch-Lieblang