Schlagwort: Gedichte

Von der Ewigkeit und so

Da google ich mich mal eben so selbst … wie man das eben so macht … so für das eigene Ego eben und dann sehe ich diesen Link {pdf}. Ich spüre förmlich, wie mir ein überdimensionales Fragezeichen aus dem Scheitel wächst. Was bitte habe ich mit dem Bistum Magdeburg zu tun oder gibt es da noch jemanden, der so heißt, wie ich? Naja, draufgeklickt, rumgesucht, auf Seite siebzehn dieses Gedicht von mir gefunden und blöd geguckt. Irgendwie habe ich mir das mit der Veröffentlichung meiner Gedichte doch ein wenig anders vorgestellt, auch wenn ich lügen müsste, um zu behaupten, dass ich mich nicht doch ein wenig geehrt fühle. Exerzitien im Alltag, »Der heilige Paulus – Leben in Christus«. Dafür ist mir der Platz im Himmel ja jetzt wohl sicher. Ich hätte übrigens gerne Flügel aus silikonisierter Polyesterhohlfaser – damit die Dinger auch eine Ewigkeit halten.

Eingang

Wer du auch seist: am Abend tritt hinaus
aus deiner Stube, drin du alles weißt;
als letztes vor der Ferne liegt dein Haus:
wer du auch seist.
Mit deinen Augen, welche müde kaum
von der verbrauchten Schwelle sich befrein,
hebst du ganz langsam einen schwarzen Baum
und stellst ihn vor den Himmel: schlank, allein.
Und du hast die Welt gemacht. Und sie ist groß
und wie ein Wort, das noch im Schweigen reift.
Und wie dein Wille ihren Sinn begreift,
lassen sie deine Augen zärtlich los …

Rainer Maria Rilke