Seelenruhestörung

Ganz ungebeten tratest Du
in mein schlafendes Sein
und drängtest Dich unerwartet
in das Erwachen hinein.

Du brachtest mich kurz zurück
auf den Trampelpfad unserer Seelen,
für ein nächtliches Wiedersehen,
hinein in ein tagsanftes Quälen.

Doch ist der Schmerz heute nicht,
was er gestern noch war.
Sehe ich doch so vieles jetzt
uneingeschränkt und klar.

So lass mich bitte endlich los,
bitte lass mich gehen.
Irgendwann wirst Du begreifen,
wirst auch Du es verstehen.

Suche mich bitte nicht mehr auf,
in meinem nächtlichen Frieden.
Ich brauche keine Erinnerungen,
um Dich für immer zu lieben.

17. Juni 2021 // © Antje Münch-Lieblang