Monat: Januar 2011

Wir (119)

Jetzt sitze ich hier an meinem Schreibtisch und frage mich, wie ich dieses tiefe schwarze Loch in meiner Brust wieder schließen kann, das in dem Moment zu wachsen begann, als ich die Treppe abwärts lief und größer und größer wurde – mit jedem Schritt, den ich mich von Dir entfernte … mit jedem Kilometer, den ich zurück nach Hause fuhr. Es ist, als habe mein Herz seine Funktion eingestellt… und dennoch schmerzt es.

Es war unbeschreiblich schön, diesen Tag mit Dir zu verbringen und ich danke Dir, dass Du mir einen weiteren Einblick in Dein Leben gewährt hast. Ich habe noch Deine Stimme im Ohr, Dein Lächeln vor Augen und Dein Geruch raubt mir noch immer den Verstand. Ich kann sogar noch nachspüren, wie Deine Hand zum Abschied zärtlich mein Gesicht berührt… während meine Seele in diesem Moment kurz vor Erschütterung aufschrie, als ich Deinen Blick sah… so voller Mitleid. Ich hätte meine Gefühle besser im Griff haben müssen und Dich nicht ansehen dürfen, wie ein getretener Hund!

Wir werden nie das sein, was ich mir wünsche oder? Und vielleicht soll es ja auch genau so sein. Vielleicht bilden wir die perfekte Gefühlssymbiose. Du brauchst das Gefühl, geliebt und begehrt zu werden, wie andere die Luft zum Atmen und ich brauche es, zu lieben… Dich zu lieben mit all meiner schmerzvollen Leidenschaft… damit ich mein Herz spüren kann und weiß, dass ich noch am Leben bin.

Wäre da nur nicht dieses ständige Verlangen nach Deiner Gegenwart. Wäre da nur nicht dieses ständige Verlangen, vor Deiner unbeschreiblichen Schönheit auf die Knie zu gehen. Wäre da nur nicht dieses ständige Verlangen, Dir sagen zu wollen, was für eine unglaublich wundervolle Frau Du bist und wie sehr ich Dich liebe. Ich vermisse Dich so sehr und ich befürchte, wenn das so weiter geht, wird mich dieses schwarze Loch in meiner Brust irgendwann gänzlich absorbieren.

Zwiesprache (117)

Rocko, was ist nur aus Dir geworden? Eigentlich wolltest Du hier die Sau raus lassen und den Abgründen Deines zerfetzten Inneren eine Plattform bieten. Geschichten von Wein, Weib und Gesang gepaart mit Tod und Teufel sollten hier zu lesen sein! Und jetzt sieh Dich an, Du armselig verliebter Hund… welch ein jämmerliches Objekt ist nur aus Dir geworden? Der schmutzige, abgerissene Straßenköter ist zu einem männchenmachenden rosa Pudel mutiert. Mir wird schlecht, wenn ich Dir dabei zusehe, wie Du hier in Deinem persönlichen Jammertal auf und ab rennst, hin und her… immer auf der gleichen Stelle… und diesen Pfad immer tiefer in den Erdboden Deiner Seele trittst. Ich würde Dir nur zu gerne mal so richtig auf die Fresse hauen, in der Hoffung, dass Du wieder zu Dir findest und dass das mit dieser weichgespülten, sentimentalen Scheiße hier bald mal eine Ende hat! Vertrau mir, sie wird nicht über ihren Schatten springen. Vergiss sie und lass Deinen Schatten endlich wieder über Dich springen!

Los Mr. Hyde… komm schon… töte Dr. Jekyll! Ich weiß, dass Du es kannst.

»Geduld ist die schwierigste Form der Tapferkeit.« (117)

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»Geduld…, und ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, Geduld zu haben gegen alles ungelöste in ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben könnten. Und es handelt sich darum alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein.«
Rainer Maria Rilke