Ich kann es kaum erwarten, Dich wieder zu sehen und dennoch bereitet mir der Gedanke ein unwohles Gefühl. Während der letzten drei Wochen habe ich bereits ein halbes Leben mit Dir verbracht, aber habe keine Ahnung davon, wie diese drei Wochen für Dich waren. In welcher Welt hast Du gelebt? Was hast Du getan und gedacht? Was hast Du gefühlt, wen geliebt und begehrt? Ich glaube so viel über Dich zu wissen, glaube Dich schon so gut zu kennen, aber im Grunde habe ich überhaupt keine Ahnung, was sich hinter Deinem hübschen Gesicht verbirgt. Ich wünsche und ich wage zu träumen und möchte mir fast ein wenig sicher sein, dass das, was ich fühle irgendwie auch das ist, was Du fühlst. Es kann doch nicht sein, dass ich durch Deine Augen zurück ins Leben geholt werde und Du nichts davon merkst? Ironie des Schicksals würde man sowas dann nennen, aber weißt Du was? Das Schicksal hat mich lange Jahre hart trainiert und irgendwann findet sich unter den Schülern eines jeden Meisters früher oder später einer, der ihn besiegen wird.
Schlagwort: sentimentale Scheiße
Aneurysma (6)
Jetzt sitze ich hier. Seit drei Tagen sitze ich hier. Ich kann kaum atmen, kaum denken, mich nicht auf meine Arbeit konzentrieren. Ich sitze hier und warte auf ein Zeichen von Dir, ein klitzekleines virtuelles Zeichen von Dir, welches mir die Gewissheit liefert, dass ich mir das nicht alles eingebildet habe – die Art und die Intensität mit der Du mir in die Augen gesehen hast… wir uns in die Augen gesehen haben. Da war doch was und Du musst das ebenso gespürt haben. Du hast mit einem Blick meinen Verstand und mein Herz an Dich gerissen und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als mich wieder in Deinen Augen zu verlieren. Herrgott nochmal!
Erinnerungspartikel
Du lebst an jedem Ort dieser Welt, an dem ich Dich sah und an dem ich an Dich gedacht habe. Du lebst in jedem Menschen, der Dich kannte. Du lebst selbst in denen, die nur Deinen Namen genannt haben oder deren Namen Du genannt hast. Du lebst in jedem Musikstück, welches Du gehört, gesungen, gespielt und dirigiert hast, in jeder einzelnen Note, jedem einzelnen Takt. Du lebst in jedem Bild, das Dich zeigt und in jedem Gegenstand, den Du berührt hast. Du lebst in jedem Stückchen Weg, das Du beschritten hast. Du lebst in jedem Millimeter Himmel, den Du betrachtet hast, jedem Stern, den Du angesehen hast. Du lebst in jedem Wort, welches Du zu mir gesprochen hast und in jeder Berührung, die Du mir geschenkt hast. Du lebst in mir, um mich, in jedem meiner Atemzüge und Herzschläge – überall. Und mir scheint, als müsse ich nur all diese unzähligen Erinnerungspartikel zusammensuchen, die sich auf der ganzen Welt verteilt haben, um Dich wieder im Ganzen bei mir zu haben. Und ich würde es tun. Nur für eine Sekunde in Deinen Armen würde ich es tun. Selbst, wenn die Suche nach Dir mein ganzes Leben dauert.