Blumenkind

Ein Tag riecht
wie ein halbes Leben.
Zeit ist nicht mal
ein Wort.
Unendlichkeit
scheint es zu geben.
Die Zukunft
noch ein ferner Ort.

Und blicke ich
zurück zu mir,
kann ich es
gar nicht glauben,
erscheint mir dieses
lange Streben
nur wie ein kurzes
Blumenleben.

16. Mai 2009 // © Antje Münch-Lieblang

Ich hab‘ da so ne‘ Kerbe, in die hau‘ ich immer wieder rein

… auf der Fingerkuppe des Mittelfingers meiner rechten Hand. Da habe ich mich nämlich letztens bei der Arbeit an einer scharfen Kante geschnitten. Kennt Ihr das? Je kleiner die Wunde, umso schmerzhafter ist sie. Und kennt Ihr das? Wenn man sich zukünftig irgendwo, irgendwie, mit irgendwas verletzt oder sich einfach nur stößt, dann trifft es genau diese eine winzig kleine Stelle. Das finde ich gleichermaßen faszinierend, wie rätselhaft… und ein wenig beängstigend auch, aber damit kann ich leben.

Und sonst? Ja, sonst geht es mir gut! Trotz einer ordentlichen Portion realen Lebens in verdammt kurzer Zeit, habe ich es geschafft, mich bei zwei weiteren Netzwerken zu registrieren – YouTube und Xing (mittlerweile wieder gelöscht). Jetzt weiß ich auch endlich, was eine Profilneurose ist. Das ist der Zustand, in den man gerät, wenn man so viele Profile im Netz hat, dass man eigentlich jemanden einstellen müsste, um allen gerecht zu werden. Ich brauche dringend eine Selbsthilfegruppe …

… wegen dem Mittelfinger versteht sich!

Ice Ice Baby … damdamdam dadadada

In der Regel ist ungewollte Vergesslichkeit ja eher etwas Lästiges und Unangenehmes, was meistens nur Probleme und Ärger mit sich bringt, aber manchmal, in ganz seltenen Fällen, kann Vergesslichkeit auch richtig schön sein. Zum Beispiel, wenn man zwei Euro in seiner Hosentasche findet, von denen man nicht mal mehr weiß, woher sie überhaupt kommen oder wenn man Nachts um halbvier Vanilleeis im Eisfach findet, dass man vor einer Woche gekauft hat und von dem man gar nicht mehr wusste, dass es überhaupt existiert.

Zählt Eis um diese Uhrzeit schon zum Frühstück oder noch zum Abendessen?