Ich war dann mal weg, für ein paar Tage. Die Gedanken sortieren, das Herz in Kurzzeitpflege geben und dem geschriebenen Wort somit Zeit und Raum. Das unausgesprochene Wort der letzten neun Jahre forderte vehement sein Recht ein, aber das gesprochene Wort und ich hatten kürzlich so unsere Differenzen.
Nach dreißig handgeschriebenen Seiten am Stück, Fehlversuche nicht mitgezählt, erwartete ich zu meiner Seelenscheidenentzündung fast noch eine Sehnenscheidenentzündung, blieb aber davon verschont.
Gegen den Orkan, der nun in meinem Inneren tobt, kommt mir jedes Sturmtief der letzten Wochen vor, wie eine laue Frühlingsbrise.
Ich wünschte, ich könnte die Ausrede geltend machen, nichts dafür zu können, weil ich mir das alles nicht ausgesucht habe. Doch das kann ich nicht. Und jetzt marodiert meine übergroße Liebe rücksichtslos durch die Leben von uns allen.
Liebe sollte einfacher sein.