Aufbruch

I. Verstecken, verschwinden, sich quälen und winden. Verletzen, verbinden, sich suchen und finden. – II. Manchmal muss man sein Innerstes aufbrechen, wie eine verdammt harte Nuss oder eine Tür, zu der man keinen Schlüssel mehr hat. Manchmal muss man Menschen verlieren, um andere Menschen zu finden, oder sich selbst. Manchmal muss man sich ein Bein …

Gottvertrauen

Geh den Weg, es ist der deine, laufe langsam, leb und sei. Du bist niemals ganz alleine, rennst du nicht an dir selbst vorbei. Hab Vertrauen in das Leben und den Mut ins Jetzt zu sehen. Sicherheit wird es nie geben – was geschehen soll, wird geschehen. Und wenn der Kopf dir Beinchen stellt, dann …

Unvollständig

Meine Seelenkönigin, mein Herzbedürfnis, mein ungesagtes Wort. Meine Stärke, mein Glaube, mein geheimer Ort. Mein Sehnen, mein Flehen, mein Schmerz und mein Heil. Meine Seelenkönigin, mein Herzbedürfnis, mein fehlender Teil. 21. Januar 2020 // © Antje Münch-Lieblang

Meeresrauschen

All mein Hab und Gut würde ich geben, könnte ich dafür das Rauschen des Meeres in meinem Koffer mit nach Hause nehmen. Vor meinem Fenster ließe ich es wieder frei, sodass es mir am Abend den Schlaf brächte und am Morgen das Leben vorbei. Ericeira, 13. Oktober 2016 // © Antje Münch-Lieblang

Ich möchte Deine Tränen weinen

Ich möchte Deine Tränen weinen und Deinen Kummer tragen, möchte Dein Schmerzensfänger sein und was Dich quält verjagen. Ich möchte Deine Angst vertreiben und sie für Dich erschrecken, möchte Dich in meinem Herzen vor allem Leid verstecken. Ich möchte Deine Gedanken stehlen und sie für Dich zerdenken, möchte Dir in meinen Armen für immer Seelenfrieden …

Winterspaziergang

I. Sonnenvergoldet tanzt der Schnee vor Himmelblau, von den Ästen, auf unsere Köpfe, streichelt kühl rote Wangen, legt sich glitzernd auf dicke Jacken und pudert geschickt noch zwei Hundenasen, um dann jeden unserer Schritte zauberhaft zu vertonen. II. Während Nasen und Ohren, Hände und Füße langsam gefrieren, erwärmt sich die Seele und taut das Herz. …