Kategorie: Antje schreibt

Schraube locker

Das ist ja immer so eine Sache mit dem Felix. Felix ist das Auto, das mich allmorgendlich zur Arbeit bringt und auch sonst in jegliche Richtung, in die ich das Lenkrad drehe. Dieses jedenfalls funktioniert noch. Das Beifahrerfenster dagegen möchte derzeit lieber geschlossen bleiben. Auch Lichtanlage und Scheibenwischanlage möchten manchmal gerne Pause machen und es gibt auch Momente, da möchte der ganze Felix gerne Pause machen und geht einfach aus. Irgendwie macht mir das alles keine großen Sorgen. Felix ist eben ein spezielles Auto und ist ja auch nicht mehr der Jüngste. Was mir allerdings ein wenig Sorgen macht, ist diese Schraube, die mir bei einem der letzten Ausflüge einfach so in meinen persönlichen Fußraum fiel, sprich in den Fußraum der Fahrerseite. Das finde ich jetzt irgendwie bedenklich, denn irgendeinen Sinn wird diese Schraube sicher gehabt haben. Wird wohl mal Zeit für die Werkstatt, damit der Felix auch seinem Namen wieder gerecht werden kann. Außerdem kriegt der arme Kerl dann auch endlich mal seine Sommereifen, bevor der nächste Winter kommt. Ich weiß, ich bin eine schlechte Automama.

Von der Ewigkeit und so

Da google ich mich mal eben so selbst … wie man das eben so macht … so für das eigene Ego eben und dann sehe ich diesen Link {pdf}. Ich spüre förmlich, wie mir ein überdimensionales Fragezeichen aus dem Scheitel wächst. Was bitte habe ich mit dem Bistum Magdeburg zu tun oder gibt es da noch jemanden, der so heißt, wie ich? Naja, draufgeklickt, rumgesucht, auf Seite siebzehn dieses Gedicht von mir gefunden und blöd geguckt. Irgendwie habe ich mir das mit der Veröffentlichung meiner Gedichte doch ein wenig anders vorgestellt, auch wenn ich lügen müsste, um zu behaupten, dass ich mich nicht doch ein wenig geehrt fühle. Exerzitien im Alltag, »Der heilige Paulus – Leben in Christus«. Dafür ist mir der Platz im Himmel ja jetzt wohl sicher. Ich hätte übrigens gerne Flügel aus silikonisierter Polyesterhohlfaser – damit die Dinger auch eine Ewigkeit halten.

Deutschland – Australien 4:0 und die Schweißbändchen des Glücks

Na das war ja mal ein feiner Einstand für die deutsche Nationalmannschaft gestern. Und wie prophezeit trug ich natürlich auch meine schwarzrotgoldenen Glücks-Schweißbändchen.

Den ganzen Tag trug ich die Dinger und dann dachte ich mir: »Hey wäre das nicht prima, wenn du sie einfach so lange trägst, wie die deutsche Nationalmannschaft sich noch im Rennen befindet?« Und dann antwortet ich mir in Gedanken: »Ja, das ist eine Spitzenidee. Das machen wir.«

Ich fühlte mich richtig heldenhaft und wollte dann später, mit vor Stolz geschwollener Brust, meinen Enkelkindern davon erzählen, wie ich meine Glücks-Schweißbändchen über Wochen in allen Lebenslagen getragen hatte – beim Schlafen, beim Duschen, beim Essen, beim Sex, während der Arbeit, einfach immer. Hätte auch was werden können, aber als ich irgendwann während der letzten Nacht mit halb abgestorbenen Händen wach wurde, überlegte ich mir dieses Vorhaben dann doch ganz schnell wieder.

Mit den Händen kann man so tolle Sachen machen, wie zum Beispiel in der Nase bohren und am Hintern kratzen oder auf komische Leute zeigen. Darauf möchte ich einfach nicht verzichten. Ich beschränke mich dann jetzt doch wieder nur auf die Tage, an denen die deutsche Nationalmannschaft spielt. Das muss reichen für die Weltmeisterschaft.