Ich komme aus dem Keller.
Meine nasse Wäsche hängt
in einer blauen Tasche
über meiner Schulter.
Als ich die Haustür öffne,
werde ich geblendet
und muss meine Augen
für einen kurzen Moment
schließen.
Meine Wohnung
ist vollkommen
in das Rotorange
der untergehenden
Sonne getaucht.
Ich gehe zum Fenster
und schaue über die
Dächer der Häuser,
während die Sonne
auf ihre nächtliche
Reise geht.
Und nach sechs Tagen
spüre ich endlich,
dass ich wieder
zu Hause bin.
16. Dezember 2000 // © Antje Münch-Lieblang